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Dieser unabhängige Ratgeber-Inhalt der Beobachter-Edition wurde zur Onlinepublikation an Clientis lizenziert.
Säule 3a – der erste Vorsorgeschritt
Je früher, desto besser – so lautet die Devise, wenn es ums 3a-Sparen geht. Denn dank der Steuereinsparungen profitieren Sie direkt bei der Einzahlung. Das macht die Säule 3a auch für junge Menschen attraktiv, vor allem wenn man im Beruf Fuss gefasst hat und jeden Monat ein guter Lohn aufs Konto fliesst. Zwar sind die Zinsen auch für 3a-Konten tief, aber erstens muss das nicht bis zur Pensionierung so bleiben. Und zweitens kann man sich bei einer langen Anlagedauer überlegen, statt eines konventionellen Kontos eine 3a-Fondslösung zu wählen, die mehr Rendite verspricht.
In die steuerbegünstigte Säule 3a einzahlen dürfen nur Erwerbstätige; Personen ohne Erwerbseinkommen, zum Beispiel Hausfrauen und -männer, sind von dieser Vorsorgemöglichkeit ausgeschlossen. Auch Frühpensionierte, die bereits eine Rente beziehen, dürfen die Säule 3a nicht mehr alimentieren. Wer umgekehrt über das Pensionierungsalter hinaus berufstätig bleibt, kann maximal weitere fünf Jahre einzahlen.
Gebunden fürs Alter
Geld, das Sie in die Säule 3a einzahlen, ist für Ihre Altersvorsorge reserviert, Sie können es nicht einfach abheben, um zum Beispiel ein neues Auto zu kaufen. Das Säule-3a-Guthaben dürfen Sie frühestens fünf Jahre vor dem regulären Pensionierungsalter beziehen. Ausnahmen von dieser Einschränkung gibt es zum Beispiel, wenn Sie ein eigenes Unternehmen gründen, wenn Sie definitiv auswandern oder wenn Sie das Geld für die Finanzierung von selbst genutztem Wohneigentum benötigen.
Gut zu wissen |
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Wenn Sie planen, im Verlauf der nächsten 15 Jahre ein Geschäft zu gründen oder ein Eigenheim zu kaufen, ist das 3a-Sparen ein gutes Instrument, um Ihr Geld steuerbegünstigt anzulegen. Denn für diese Vorhaben dürfen Sie das Geld auch vorzeitig beziehen. |
Das müssen Sie wissen, um die richtige Vorsorgevariante zu wählen
Praktisch alle Schweizer Banken bieten über eine hauseigene Vorsorgestiftung Möglichkeiten des 3a-Sparens an. Auch die Lebensversicherer halten unterschiedliche 3a-Policen bereit. Was ist besser?
Das kommt darauf an, was Sie erreichen wollen. Geht es Ihnen vor allem ums Sparen, werden Sie sich eher für eine Bankenlösung entscheiden. Selbständigerwerbende dagegen können sich mit einer 3a-Versicherungspolice gegen die Risiken Krankheit, Unfall und Tod absichern.
Auch Ihr Alter spielt eine wichtige Rolle beim Entscheid: Junge Menschen sollten sich Flexibilität bewahren. Denn wenn man mit der Erwerbstätigkeit längere Zeit aussetzt – etwa für eine längere Familienauszeit oder einen Auslandsaufenthalt –, darf man nicht in die Säule 3a einzahlen. Da ist man mit einem Bankkonto besser bedient, weil man selber entscheiden kann, wann und wie viel man einzahlt.
Ein weiteres Kriterium ist schliesslich Ihre Spardisziplin: Wenn Ihnen das Geld eher locker in der Tasche sitzt, kommen Sie mit der Verpflichtung zur jährlichen Versicherungsprämie eher ans Ziel.
Tipp |
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Eine häufige Kombination gerade für junge Erwerbstätige, die über den Arbeitgeber zwar unfallversichert sind, aber keine genügende Deckung für den Krankheitsfall haben: Sie wählen das Sparen über eine 3a-Bankenlösung und decken das Invaliditätsrisiko bei Krankheit mit einer günstigen Risikoversicherung ab. |
3a-Sparen bei der Bank
Ein Vorsorgesparkonto können Sie bei praktisch jeder Schweizer Bank eröffnen. Darauf dürfen Sie jährlich einen Betrag bis zum gesetzlichen Maximum einzahlen und vom steuerbaren Einkommen absetzen. Die Charakteristiken dieser Lösung:
- Flexibel bei der Einzahlung: Sie verpflichten sich nicht zu einem bestimmten Betrag, sondern zahlen so viel ein, wie Ihnen möglich ist. Und sollten Sie mit der Bank oder den Konditionen nicht zufrieden sein, lässt sich das Geld leicht transferieren.
- Flexibel bei der Auszahlung: Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten können Sie das Guthaben jederzeit beziehen (wichtig für die Staffelung bei der Auszahlung).
- Sparziel: Es gibt kein garantiertes Sparziel. Wenn Sie weniger einzahlen – etwa wegen Arbeitslosigkeit –, fällt Ihr Guthaben bei der Pensionierung kleiner aus.
- Vorzugszins: Der Zins liegt über demjenigen für gewöhnliche Sparkonten. Aktuell sind aber auch die Zinsen auf Vorsorgekonten tief, sie liegen bei vielen Banken zwischen 0,7 und 1,3 Prozent.
Wertschriftensparen mit einem 3a-Konto
Angesichts der tiefen Zinsen wählen viele Sparer statt des konventionellen 3a-Kontos das Wertschriftensparen über Fondsanlagen. Das ist mit Chancen auf mehr Rendite verbunden – aber auch mit Risiken. Zwar werden die Vermögen gemäss den strengen Vorschriften für Pensionskassenanlagen verwaltet, doch je nach Anlagemix und Börsenentwicklung sind Verluste nicht ausgeschlossen. Dabei gilt: Je länger die Zeit bis zu Ihrer Pensionierung, wenn Sie das Geld beziehen müssen, desto eher können Sie damit rechnen, dass sich Ihre 3a-Anlage lohnt. Allerdings: Gewinne, die Sie so erzielen, werden bei der Kapitalauszahlung besteuert, während Kapitalgewinne im freien Vermögen steuerfrei sind.
Optimieren Sie Ihr 3a-Sparen bei der Bank
- Wenn Sie ein gut verzinstes 3a-Konto besitzen, zahlen Sie den Betrag zu Beginn des Jahres ein. So profitieren Sie zwölf Monate lang vom steuerfreien Zins.
- Wenn Sie sich für eine Anlage in Wertschriften entscheiden: Verteilen Sie die Einzahlungen auf das ganze Jahr. Damit investieren Sie zu verschiedenen Zeitpunkten und Kursen (Cost-Average-Effekt).
- Führen Sie mehrere 3a-Konten bei verschiedenen Instituten. So profitieren Sie von verschiedenen Kontokonditionen und von Renditeunterschieden bei den Anlagestiftungen. Zudem haben Sie nur so die Möglichkeit, die einzelnen Guthaben später gestaffelt zu beziehen und die Steuerprogression zu reduzieren.
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3a-Sparen bei der Versicherung
Wenn Sie sich für eine 3a-Versicherungslösung entscheiden, schliessen Sie einen Versicherungsvertrag ab. Darin verpflichten Sie sich, während der Laufzeit jedes Jahr die vereinbarte Prämie einzuzahlen, können also gar nicht erst in Versuchung geraten, das Geld anderweitig auszugeben – ein freiwilliges Zwangssparen. Die Versicherer bieten unterschiedliche Policen an:
- Kombination von Sparen und Versicherungsschutz für den Fall von Erwerbsunfähigkeit und Tod – die klassische Lebensversicherung: Ein Teil der eingezahlten Prämie wird für den Risikoschutz verwendet, der andere Teil zu einem festen Zinssatz angelegt. Das Todesfallkapital ist garantiert, ebenso das Erlebensfallkapital bei Ablauf, sofern Ihre Police keine Wertschriftenanlagen beinhaltet.
- Nur Risikoschutz bei Todesfall und/oder Erwerbsunfähigkeit – die günstige Variante, wenn Sie vor allem die Risiken abdecken möchten.
- Erlebensfallversicherung, bei der nur die Prämienbefreiung versichert ist. Der grösste Teil der Prämie wird fürs Sparen verwendet und dank der Prämienbefreiung erreichen Sie das garantierte Erlebensfallkapital auch bei Erwerbsunfähigkeit.
- Einige Versicherer bieten auch 3a-Policen an, bei denen Sie sich nicht zu regelmässigen Einzahlungen verpflichten. Sie sind also wie beim Bankkonto flexibel. Und wie beim Banksparen hängt Ihr Guthaben fürs Alter von Ihren Einzahlungen ab.
Wenn Sie sich für eine 3a-Police entscheiden, lohnt es sich in der Regel, die Prämienbefreiung mit einzuschliessen. Zwar kostet dies einen Teil Ihrer Prämie, doch sollten Sie erwerbsunfähig werden, übernimmt der Versicherer die Prämienzahlung und Sie erreichen das garantierte Erlebensfallkapital dennoch. Informieren Sie sich beim Versicherer über die Kosten und Bedingungen.
Gut zu wissen |
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Für junge Menschen und für Personen mit tiefem Einkommen ist eine 3a-Police fast immer das falsche Instrument. Sie verpflichten sich bei den meisten Versicherungen, jedes Jahr die Prämie zu entrichten. Einzahlen dürfen Sie aber nur, wenn Sie ein Erwerbseinkommen haben. Wer etwa wegen einer längeren Weiterbildung oder bei Mutterschaft längere Zeit pausiert, muss die Versicherung prämienfrei stellen und macht mit hoher Wahrscheinlichkeit Verluste. |
Wertschriftensparen mit einer 3a-Versicherung
Auch die Versicherer empfehlen bei den heutigen tiefen Zinsen, eine 3a-Police mit Wertschriftensparen zu wählen: Dann wird der Sparteil Ihrer Prämie in Fonds investiert. Das Todesfallkapital bleibt garantiert, aber die Auszahlungssumme im Erlebensfall hängt vom Börsenverlauf ab.
Das verspricht natürlich mehr Rendite, doch das Anlagerisiko wird an den Vorsorgenehmer, also an Sie, übertragen. Verlieren die Fonds während der Laufzeit an Wert, lässt sich die anvisierte Auszahlungssumme nicht erreichen.
Gut zu wissen |
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Einige Versicherungen garantieren auch bei fondsgebundenen Lebensversicherungen ein Erlebensfallkapital, unabhängig vom Börsenverlauf. Entwickelt sich die Börse besser, gibt es mehr. Allerdings wird ein Teil der Prämie für diese Absicherung verwendet. |
Optimieren Sie Ihr 3a-Sparen bei der Versicherung
- Todesfall und Erwerbsunfähigkeit lassen sich mit einer reinen 3a-Risikoversicherung günstig abdecken. Die Prämien können Sie vom steuerbaren Einkommen absetzen. Werden keine Leistungen fällig, müssen Sie auch nichts versteuern.
- Möchten Sie sich einem gewissen Sparzwang unterziehen, kann eine Erlebensfallversicherung die richtige Wahl sein. Achten Sie darauf, dass die Prämienbefreiung mitversichert ist.
- Eine gemischte Lebensversicherung kombiniert das Sparen mit einer Todesfallrisikoversicherung. Wählen Sie eine Variante mit flexiblem Sparanteil und verpflichten Sie sich nur zur Zahlung der Risikoprämie plus so viel, wie Sie sich auf lange Sicht leisten können.
- Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Versicherer. Wählen Sie Produkte mit garantierten Prämien, dann wird die Prämie während der Vertragsdauer nicht erhöht.
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